Meine Trainingsmethode

Ich arbeite nicht starr nach einer bestimmten Methode, sondern habe mir im Laufe der Jahre viele verschiedene Trainingsformen angeeignet und letztendlich meinen ganz eigenen Stil daraus entwickelt.

Mit 100%iger Konsequenz, gegenseitigem Respekt, einer Menge Geduld und viel Liebe gepaart mit Streicheleinheiten fließen verschiedene Methoden in mein Eseltraining mit ein und dafür benötige ich keine Leckerlis.



Die Ziege als Partner behandeln

Bei meinem Training geht es nicht darum, dass die Ziege mir bedingungslos gehorchen muss oder sie sich mir unterwerfen soll. Ich übe keinen psychischen Druck aus, bis die Ziege einsieht, dass sie keine andere Chance hat und sich dem fügen muss, damit sie wieder ihre Ruhe hat.

Mein Training verläuft vielmehr partnerschaftlich, indem ich ihr Dinge auf freundschaftlicher Basis näher bringe. Ich "höre" zu, wie meine Ziege sich dabei fühlt und nehme darauf Rücksicht.


Leckerlis üben Druck aus

Es ist einfacher ein Kind zu schlagen, als es zu erziehen und auch einfacher ein Tier mit Leckerlis für die Mitarbeit zu bezahlen oder zu motivieren, als das Vertrauen zu gewinnen, es als Partner zu behandeln und auf dessen Bedürfnisse einzugehen.

Trainingsmethoden die mit Strafe arbeiten, aber auch Methoden die man mit Leckerlis betreibt, üben Druck auf die Ziege aus. Die Belohnung durch ein Leckerli blockiert dabei den freien Willen.

Es gibt viele Tiere – nicht nur Ziegen – die so vernarrt in diese positive Bestärkung sind, dass sie ungefragt permanent etwas (z. B. erlernte Tricks usw.) anbieten, in der Hoffnung, dafür mit einer Nascherei belohnt zu werden. Es entsteht ein Stress, der alsbald für das Tier, wie auch für den Menschen, nicht mehr angenehm ist. Ich persönlich kenne niemanden, der beim Clickertraining (eine Ausbildungsmethode bei der die Tiere mit Hilfe von Futter auf einen Clicker konditioniert werden – um es mal ganz vereinfacht darzustellen) von den Leckerlis peu à peu auch wieder weggekommen ist, was ja letztendlich das Ziel dieser Methode wäre.

 

Ganz im Gegenteil. Ich kenne eigentlich nur Fälle, bei denen die Tiere durch dieses Training kontinuierlich nach Belohnung lechzen (damit unter ständiger Belastung stehen) und ohne diese appetitliche Bezahlung kaum noch kooperativ oder motivierbar sind.

Foto: pixeliio.de
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Die Methode ist zwar effektiv und die Tiere lernen schnell – daher ist sie wohl auch so beliebt – aber man muss sich immer darüber im Klaren sein, was hinter dieser Trainingsart steckt, denn mit reinem Vertrauen hat das Ganze nur noch wenig zu tun.

Foto: pixeliio.de
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Meine Hauptaufgabe als Trainerin sehe ich z. B. beim Führtraining oder der Bodenarbeit darin, die Teilnehmer immer wieder auf die Körpersprache der Ziege und die richtig, eingesetzte menschliche Körperpsrache aufmerksam zu machen. Ich fungiere sozusagen als Dolmetscherin und dem Teilnehmer wird so schnell klar, wie er am besten mit seiner Ziege unmissverständlich kommunizieren kann.


Einst saß ein Rabbi mit anderen bei Tisch.

„Ich bin ganz sicher“, sagte er, „dass meine Anhänger stets das tun, was ich ihnen auftrage.

„Einer der Anwesenden fragte voll Erstaunen, wie er sich dessen so sicher sein könne?

„Weil ich ihnen nur auftrage“, lautete die Antwort, „wozu sie sich auch imstande fühlen!“